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Die Geschichte vom NSK-Märchens 2000
"Die kleine Meerjungfrau"
 
Advent 2000

Ein traumhaftes Weihnachtsmärchen auf dem Eis, dargestellt von den Eiskunstläufern des NSK.

Idee & Choreografie: Stefanie Tschurtsch-Köhler




Bild 1: Das Fest im Schloss des Meerkönigs
Erzähler: "Wer hätte gedacht, dass es tief unten auf dem Meeresboden eine richtige kleine Welt für sich gibt. Das heißt, so klein ist diese Welt eigentlich gar nicht, denn dort leben unzählige Fische, Krabben, Schnecken und natürlich der Meerkönig. Von ihm und seiner jüngsten Tochter handelt die Geschichte, die Ihr sehen werdet."
Tief unter rauschenden Wellen liegt das Königreich des Meerkönigs. Heute ist ein besonderer Tag. Der König hatte nämlich zu einem Unterwasserfest geladen. Schon bald beginnt unter Leitung der königlichen Hofkrabbe die Vorstellung. Die sechs ältesten Töchter des Königs führen ihren Tanz auf und kurz darauf geht langsam eine große Muschel auf. Doch oh je, die Muschel ist leer. Die kleine Meerjungfrau, die jüngste Tochter des Königs ist nicht zum Fest erschienen.

   
Der Meerkönig wird mächtig böse, als endlich die kleine Meerjungfrau erscheint. Nun hagelt es ein Donnerwetter. Der König verbietet seiner Tochter für alle Zeiten, an die Meeresoberfläche zu schwimmen. Er ist nämlich der Überzeugung, dass die Menschen gefährlich und böse sind. 
Als die kleine Meerjungfrau alleine ist, eilen ihre Freunde, die Fische herbei und trösten sie.

 

Erzähler: "Es begann, wie Ihr gesehen habt, alles an dem Tag, an dem der Meerkönig ein Unterwasserfest veranstalten wollte. Was hatte er sich auf  die Vorführung seiner Töchter gefreut. Doch oh je - seine jüngste Tochter war nicht zum Fest erschienen. Wen wundert es da, dass der Meerkönig mächtig böse wurde und seiner jüngsten Tochter für alle Zeiten verbot, an die Meeresoberfläche zu schwimmen. Doch wird sich die kleine Meerjungfrau an dieses Verbot halten?"

Bild 2: Das Geburtstagsfest des jungen Prinzen auf seinem Schiff
Am nächsten Tag jedoch schwimmt die kleine Meerjungfrau trotz Verbot des Königs wieder an die Meeresoberfläche. Sie erblickt ein großes Schiff und hört Musik und Gesang. Ein wunderschöner Prinz feiert mit seinen Matrosen und seinem treuen Gefolgsmann, dem Herzog, seinen Geburtstag.

   
Doch plötzlich kommt ein Gewitter auf. Sturm peitscht die See und das Schiff knackt und kracht in seinen Fugen. Die Matrosen springen über Bord, während der Prinz versucht, sein Schiff zu retten.

Die kleine Meerjungfrau erkennt die Gefahr, in der sich der Prinz befindet. Sie muss ihm helfen. Mit aller Kraft zieht sie ihn ans rettende Ufer. Als der Sturm sich legt, flattert eine Seemöwe herbei und will helfen. Aber die Augen des Prinzen bleiben geschlossen und kein Atemzug bewegt seine Lippen.

Voll Hoffnung, dass der Prinz am Leben bleibe, singt die kleine Meerjungfrau ein Lied. Durch den Klang dieser schönen Stimme erwacht der Prinz. Noch ganz verwirrt vom Zauber dieser Stimme macht er sich auf den Heimweg zu seinem Schloss.
Erzähler "Wie Ihr gesehen habt, war die kleine Meerjungfrau trotz Verbot wieder an die Meeresoberfläche geschwommen. Sie staunte nicht schlecht, als sie zum ersten Mal in ihrem Leben Menschen sah. Und ganz fasziniert war sie von dem jungen Prinzen, der auf seinem Schiff seinen Geburtstag feierte. Als plötzlich ein Gewitter aufkam und das Schiff zu sinken drohte, zog sie ihn mit aller Kraft ans rettende Ufer. Doch wie ihr selbst gesehen habt, blieben die Augen des Prinzen geschlossen und erst durch den Klang ihrer Stimme, erwachte er. Verwirrt vom Zauber dieser Stimme machte sich der Prinz auf den Heimweg aber ohne die kleine Meerjungfrau gesehen zu haben."

Bild 3: Im Meeresschlossgarten des Meerkönigs
Verliebt und wie im siebten Himmel kehrt die kleine Meerjungfrau nach Hause zurück, wo die Fischchen , ihre Schwestern und die königliche Hofkrabbe sie schon sehnlichst erwarten. Doch sie ist so verliebt, dass sie am liebsten sofort wieder an die Meeresoberfläche eilen möchte, um das Schloss des Prinzen zu suchen.

Inzwischen aber hatte der Meerkönig von diesem neuen Ausflug seiner Tochter erfahren. Wütend stellt er sie zur Rede. Obwohl er sehr böse ist, wagt sie es dennoch ihm zu widersprechen. Er ist außer sich vor Zorn und lässt die kleine Meerjungfrau alleine zurück.

   
Zwei unheimliche Fischwesen tauchen auf. Es sind Boten der Meerhexe. Sie bieten der Meerjungfrau ihre Hilfe an. In ihrer Verzweiflung verlässt sie schließlich unter Todesangst den Meeresgarten und folgt den beiden Boten.
Erzähler: "Verliebt wie im siebten Himmel war die kleine Meerjungfrau nach Hause zurückgekehrt. Wie Ihr aber sicher gemerkt habt, hatte der Meerkönig von dem Ausflug seiner jüngsten Tochter erfahren und war sehr böse geworden. Die kleine Meerjungfrau blieb aber unbelehrbar. Im Gegenteil – ihr Wunsch, den Prinze wiederzusehen wurde immer größer. Da hatten die beiden Boten, die von der Meerhexe losgeschickt worden waren, um die kleine Meerjungfrau in ihr Reich zu locken, leichtes Spiel. Wie wird der Besuch bei der Meerhexe für die kleine Meerjungfrau wohl enden? Welche Gefahren erwarten sie dort?"

Bild 4: Bei der Meerhexe
Umringt von sonderbaren Meerwesen sitzt die Meerhexe auf ihrem Thron, als ihre zwei Boten die kleine Meerjungfrau hereinführen. Die Meerhexe, die schon längst die Sehnsüchte der Meerjungfrau kennt, erklärt ihr, dass es nur eine Lösung für ihre Problem gibt, nämlich, dass sie selbst ein Mensch werden muss.

 
  Sie will ihr einen Zaubertrank brauen, der sie für 3 Tage in einen Menschen verwandeln wird. Wenn die Sonne am dritten Tag untergeht, muss der Prinz sie geküsst haben, da sonst der Zauber des Menschendaseins erlischt. Nun umschwirren die Meerwesen die kleine Meerjungfrau und fordern sie auf, dieses Abkommen schriftlich zu besiegeln. Von unheimlichen leuchtenden Fischgestalten begleitet, schwebt ein Zauberkessel herbei und schnell hat die Meerhexe einen Zaubertrank bereitet.

Doch als sie ihn gerade der kleinen Meerjungfrau übergeben will, hält sie abrupt inne. Für diesen Zaubertrank will sie die Stimme der kleinen Meerjungfrau. Mit einem Zauberspruch nimmt die Meerhexe der kleinen Meerjungfrau ihre Stimme und fängt diese in einer Muschel auf.
Erzähler: "Ohhhhhh, gruselig war’s. Und es war geschehen. Die böse Meerhexe hat die kleine Meerjungfrau in einen Menschen verwandelt und hat ihr dafür die Stimme genommen. Aber nicht nur ihre Stimme, sondern auch ihre Seele wäre verloren, wenn es ihr nicht gelingen wird, vom jungen Prinzen einen Kuss der wahren Liebe zu bekommen. Natürlich muss die kleine Meerjungfrau jetzt sofort ans Land und wir werden sie dorthin begleiten."

Bild 5: Im Schlossgarten des Prinzen
Erzähler: "Nun war die kleine Meerjungfrau ans Ufer geschwommen. Und Ihr werdet gleich erleben, was der kleinen Meerjungfrau, die nun ein Mensch geworden ist, an Land wiederfahren wird."
Nachdem die kleine Meerjungfrau den Zaubertrank getrunken hatte, schwamm sie ans Ufer und setzte sich, begleitet von der Hofkrabbe, auf einen Felsen im Schlossgarten. Noch ganz verwirrt erkennt sie, dass der Zauber schon gewirkt hat und sich ihre Schwanzflosse in Beine verwandelt haben. Zögernd versucht sie die ersten Schritte. Vögelchen und die Seemöwe eilen herbei und bewundern die kleine Meerjungfrau, die nun ein Mensch geworden war.
 

Als Wäscherinnen mit einem Korb Wäsche den Schlossgarten durchqueren, flattern die Vögelchen los und stibitzen ein hübsches Kleid. Stolz erscheint die kleine Meerjungfrau in ihrem neuen Kleid. Bewundernd hüpfen kleine Frösche herbei. Aber nicht nur die Tierwelt ist begeistert, sondern auch der junge Prinz, der durch Zufall durch den Garten spaziert.

Galant stellt er sich der Meerjungfrau vor. Ohne Stimme versucht sie sich dem Prinzen vorzustellen und bringt ihn dazu, mit ihr durch den Garten zu laufen, doch der ersehnte Kuss bleibt noch aus. Jetzt greift die königliche Hofkrabbe ein. Sie versucht mit einem Liebeslied und der Hilfe von großen Fröschen und Libellen dem Prinzen Mut für den ersten Kuss zu machen. 

 
   

Der Prinz spürt, dass er sich in das ihm unbekannte Menschenkind verliebt hat und gerade in dem Moment, wo er sie küssen will, erscheint sein Herzog mit Gefolge und fordert ihn auf, ihm ins Schloss zu folgen.

Die kleine Meerjungfrau ist maßlos enttäuscht und doch noch voller Sehnsucht nach ihrem Prinzen, da zeigt die Sonne ihre letzten Strahlen und die kleine Meerjungfrau weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt.

   
Erzähler: "Habt Ihr gesehen, welch ein hübsches Mädchen die kleine Meerjungfrau geworden war? Und auch der junge Prinz schien sich in sie zu verlieben – wenn, ja wenn da nur nicht der Herzog erschienen wäre, um den Prinzen ins Schloss zu führen. Welch eine Enttäuschung für die kleine Meerjungfrau. Und dies nicht genug, nun zeigte auch noch die Sonne ihre letzten Strahlen. Sie weiß, es bleibt ihr nicht mehr viel Zeit. Wir werden der kleinen Meerjungfrau ins Schloss voraneilen, um nachzusehen, was im Schloss passiert. Und wir werden ganz fest die Daumen drücken und hoffen, dass die kleine Meerjungfrau ihren Prinzen wiedersieht."

Bild 6: Im Schloss des Prinzen

Hofherren eröffnen mit ihren Damen das Fest, welches der Herzog für den Prinzen vorbereitet hat.
Schon bald erscheinen die vom Herzog geladenen Mädchen. Unter ihnen soll der Prinz sich eine Gemahlin wählen, denn der Herzog wartet schon lange darauf, dass der junge Prinz endlich die richtige Frau findet.

 


 
Ganz zum Schluss erscheint ein weiteres Mädchen. Es singt mit einer bezaubernden Stimme. Fasziniert von dieser Stimme, die dem Prinz seit seiner Rettung im Ohr ist, wählt er dieses Mädchen als künftige Gemahlin aus. 

Überschwänglich begrüßt der Herzog die zukünftige Gemahlin des Prinzen. In gehobener Stimmung löst sie die Gesellschaft auf. Zurück bleibt die kleine Meerjungfrau, die hinter den Säulen des Schlosses gemeinsam mit der Seemöwe alles beobachtet hatte. All ihre Hoffnung schwindet. Der Prinz wird sie wohl nicht mehr küssen. Voller Verzweiflung verlässt sie den Schlosssaal. Auch die Seemöwe weiß keinen Rat und lässt sich traurig auf der Schlosstreppe nieder.

Da erscheint noch einmal die vom Prinzen Auserwählte. Doch was muss die Seemöwe erkennen? Warum hält sie voller Stolz eine Muschel und warum ist sie voller Schadenfreude? Die Auserwählte ist gar kein Menschenmädchen, es ist die Meerhexe, die sich verwandelt hatte und die Stimme der kleinen Meerjungfrau nur benutzt hatte um den Prinzen zu blenden.

 

Nun beginnt ein erbitterter Kampf und schnell herbeigeeilte Vögelchen greifen ebenfalls ein. Schon bald zeigt die Meerhexe mehr und mehr ihre wahres Gesicht und am Ende gelingt es der Seemöwe sie zu verjagen. Glücklich überreicht die Seemöwe der kleinen Meerjungfrau die Muschel mit der Stimme.

 

Kaum berührt die kleine Meerjungfrau die Muschel, beginnt diese zu leuchten. Doch es war zu spät. Nebel umhüllen die kleine Meerjungfrau und die Schlosstreppe erstrahlt im Sternenglanz. Der Zauber der Meerhexe erlischt.

Für die kleine Meerjungfrau beginnt der Weg zu den Töchtern der Lüfte, wo sie eine unsterbliche Seele erlangen wird. Mit zartklingender Stimme löst sie sich als zartes Wesen aus den Nebeln.





Als der Prinz diese Szene erblickt, erkennt er seinen Irrtum. Er weiß nun, dass dieses zarte Geschöpf seine wahre Liebe ist. In einem letzten Tanz versucht er ihr nahe zu sein.

 

Nun schweben die Töchter der Lüfte herbei, um die kleine Meerjungfrau auf ihrem Weg zu begleiten. Bevor die kleine Meerjungfrau empor steigt, entfacht sich noch ein Feuerwerk und viele Sternenfünkchen fallen hernieder und umschwirren den Prinzen.

Nun erscheint der Weihnachtsmann, der die kleine Meerjungfrau noch einmal zur Erde führt, und der Prinz steigt glücklich zu ihr in den Schlitten.
 

 
Finale



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